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Interview Kol Deda, Autor

· 4 min read
Enea Krähenbühl

Mein Name ist Enea Krähenbühl und heute habe ich Kol Deda als Gast bei mir.

Er ist ein neu-aufkommender Autor und hat vor kurzer Zeit seinen ersten Gedichtband Kalte Reise veröffentlicht.

Dieser Band verkaufte sich nach kurzer Zeit schon sehr gut, weshalb ich mal mit dem Autor reden wollte, um herauszufinden, wer eigentlich hinter diesem Werk steckt.

Kalte Reise Buch


Guten Tag Herr Deda, wie geht es Ihnen so?

Also mir geht es im Moment ganz gut, und Ihnen?

Mir geht’s auch gut. Also fangen wir mal an: Erzählen Sie mal über sich selbst.

Ich wurde am 14. Juni 2002 in Luzern geboren. Derzeit besuche ich die Kantonsschule Alpenquai in Luzern und natürlich hoffe ich, dass ich viele Leute mit meiner kreativen Arbeit erreichen kann.

Wann haben Sie angefangen Gedichte zu schreiben? Und wieso haben Sie angefangen?

Ich habe im Frühjahr 2020 angefangen Gedichte zu schreiben, mit dem Ziel, eines Tages einen Gedichtband zu veröffentlichen. Ich hatte eigentlich schon immer ein Interesse an der Literatur und wollte, seitdem ich sehr jung war, mal ein eigenes literarisches Werk publizieren. Dieser Gedanke liess mich einfach nie los. Zuerst wollte ich einen Roman verfassen aber ich habe kurz darauf realisiert, dass mir dieser Schreibstil einfach nicht gut genug passt. So kam ich zur Lyrik, denn in Gedichten braucht es keine Einleitung, es braucht keinen 200-seitigen Fliesstext um etwas zu erzählen; man kann in der Lyrik schon in der ersten Zeile direkt in das Erzählte/Beschriebene eintauchen.

Wie waren denn ihre Anfänge so, als Lyriker?

Also ich denke, dass es falsch wäre über meine "Anfänge" so rückblickend zu erzählen - denn derzeit bin ich noch immer am Anfang.

Aber um Ihre Frage zu beantworten: Anfangs muss man viel Lyrik lesen; das ist einfach so. Man muss sich über - ich sag’s mal so - die Szene schlaumachen. Wer waren berühmte Lyriker? Was schrieben sie? Wie haben sie geschrieben? Und - ganz wichtig - wie sieht die Lyriklandschaft denn eigentlich heute aus?

Lyrik zu lesen hat nicht nur einen informativen Zweck, sondern es ist auch eine Quelle, aus der man Inspiration holt.

Hatten Sie anfangs Probleme mit dem Eintauchen in dieser Welt?

Ja, natürlich; anfangs gibt es immer Schwierigkeiten. Aber man kommt schon schnell hinein.

Man muss einfach eine Leidenschaft für so etwas haben.

Erzählen Sie mir mal über Ihr Werk Kalte Reise.

Die Idee dahinter war, eine Geschichte durch den Modus der Lyrik zu erzählen. Eine dreiteilige Geschichte, in der es darum geht, wie eine idyllische Welt zusammen mit der Form der Gedichte zerfällt.

Im ersten Teil ist die Sprache noch "ganz": Die Gedichte klingen harmonisch und befinden sich in einer recht strengen Form. Ab dem zweiten Teil fängt aber die Form an zu zerbrechen: Die Reime/Assonanzen fehlen, der Rhythmus verschwindet sowie weiteres. Somit verläuft der Zerfall der Form gleichzeitig mit dem Zerfall der beschriebenen Welt und auch gleichzeitig mit dem Zerfall des mentalen Zustandes des lyrischen Ichs.

Was hat Sie dazu inspiriert?

Ein Triptychon von Hieronymus Bosch: Der Heuwagen. Sie sollten mal einen Blick darauf werfen, dann wissen Sie was ich meine.

Sie haben oben erwähnt, dass das "Lyriklesen" eine Quelle der Inspiration sei. Welche Lyriker*innen haben Sie inspiriert?

Also ganz klar Goethe und Heinrich Heine. Ich hab während dem Schreiben viel "alte" Lyrik gelesen. Von Heine habe ich sogar ein Gedicht ein wenig bearbeitet und direkt in meinem Band aufgenommen. Aber auch Steffen Popp und Jan Wagner, zwei kontemporäre Lyriker. Dessen Werke sind sehr inspirierend.

Ich danke Kol Deda für seine aufschlussreichen Antworten. Sein Debütwerk Kalte Reise hat er eigenständig veröffentlicht und man kann es auf seiner Homepage kaufen:

koldeda.ch